Reisetagebuch

18 Kiribati - Marshall Inseln Nord West - Vanuatu Januar bis Juli 2014

Wie schon im Bericht 17 erwähnt, gab es im nördlichen Kiribati auf den Atollen noch viel zahnärztliche Arbeit für mich, so dass wir erst Anfang Februar weiter zu den Marshall Inseln segelten.

Majuro war wieder der Einklarierungshafen, hier geht es recht unkompliziert und freundlich zu, wie an den meisten Plätze dieser Reise.

Die Genehmigungen für die einzelnen Atolle brauchten etwas Zeit, und für die zahnmedizinische Wiederzulassung fühlte sich keiner wirklich zuständig. Erst als Maybelline Bing, eine sehr nette Mitarbeiterin aus dem Ministry of Health, die Sache selbst in die Hand, nahm flutschte alles.

Mitte Februar 14 ging es dann zum nördlichen Atoll Maloelapp, wo wir auch schon letztes Jahr waren. Anfang März nochmals in einer Nachtfahrt zurück nach Majuro, da es einige technische Probleme mit Wassermacher und Generator gab und diese nur hier mit Ersatzteilen zu reparieren sind. Mitte März, als alles wieder funktionierte, direkt zum Atoll Ailuk zum Liberation Day, wo wir auch letztes Jahr schon mitfeiern durften. Das Hallo war groß als Mariposa einlief, und bald war das Schiff bevölkert mit Patienten. Ab hier begann dann Neuland in den Marshalls für uns mit dem Atoll Utrik im Nordosten der Marshalls. Blue Bie, ein schweizer Katamaran mit Philip und Terry, begleiteten uns durch die nördliche Inselwelt von Marshall.

Ein sehr schönes Atoll, nette Menschen, viel zu tun für mich in Schule und an Bord mit den Zähnen der Menschen hier. Mit frischem Gemüse und selbstgebasteltem Schmuck überraschten sie uns. Ihr Kurzwellen Funkgerät, die einzige Verbindung zur Außenwelt, hatte auch den Geist aufgegeben und bedurfte eine Reparatur an Bord von Mariposa.

Zum unbewohnten Nachbar Atoll Taka – mit der Sondergenehmigung – war es nicht weit. Ein noch meist unberührtes Atoll mit Schildkröten, Vögeln und tolles Tauchen am Pass. Atoll Rongerik im Westen erreichten wir in weniger als 24 Stunden (siehe Karte Bild 18-002). Auch dieses Atoll ist unbewohnt mit einer gigantischen Vogelwelt, die keine Scheu vor uns hatte. 2 Wochen hielt uns dieses Atoll in seinem Bann. Lange Strandspaziergänge, große Schildkröten und sehr viel angeschwemmter Plastikmüll, Schutzhelme, ebenso die schönen Glaskugeln von den alten Fischnetzen bis hin zu modernen Fender Schwimmkörper der modernen Netze, die sich auch als Bordfender super verwenden lassen.(Bild 38-53).

Bei der Ausfahrt aus dem Atoll am Bockpass fiel der Anker nochmals für einige Tage zum Tauchen. Wunderschöne Korallen und Fische.

Den kleinen Sprung zum Atoll Rongelap schafften wir in 3 Stunden. Nachdem vor 65 Jahren die USA auf der Nachbarinsel Bikini ihre Atomversuche machten und diese Inseln dazu geräumt wurden, baut Amerika hier nun einen neuen Ort mit Kirche, Schule, Krankenhaus, einem modernen Flughafen, auf dem nur selten im Jahr Flüge landen, und Wohnhäuser, damit die Menschen zurückkommen können. Alles vom Feinsten für Marshall. Bis jetzt erhalten die einstigen Bewohner und Nachkommen von hier monatliches Geld von den USA, was mit dem Umzug hierher aber eingestellt wird. Keiner möchte von den Kindern und Enkeln zurückkehren. Was wollen sie auch hier? Keine Arbeit und immer noch die Angst vor der Reststrahlung. Die 50 Menschen, die zur Zeit dort wohnen, sind nur zum Aufbau und Wartung des Neubauten da. Etliche Schmerzbehandlungen und Füllungen waren nötig.

Eine Nachtfahrt unter dem großen Blister-Segel brachte uns zum Bikini Atoll, auf dem die Bravo Wasserstoff-Bombe vor 65 Jahre gezündet wurde. (Bild 59-79, Bild 67 zeigt den Krater, den die Bombe erzeugte). Hier erkundeten wir die schöne Insel mit Stränden und Tauchspotts, an versunkenen Schiffen, die rund um den Bomben Einschlag für Tests verankert waren. Unter anderem ein Flugzeugträger (Bild 62/64). Auch hier leben nur einige Arbeiter und es gibt eine Tauchbasis mit Gästehaus für die seltenen Gäste, die in die Tiefen des Meeres zu den Schiffen tauchen.

So langsam drängt die Zeit für die Rückfahrt zum Ausklarieren in Majuro, da ab Juni die Winde zur Fahrt nach Süden nach Vanuatu ungünstiger werden. Durch die vorherrschenden SE-Winde hieß es aufkreuzen. Bei nächtlichen stärkeren Winde zerriss uns das Vorsegel, das dann in Majuro an Bord von Birgit genäht wurde.

Da wir bis zur Höhe von Kiribati kaum Wind hatten und viel motoren mussten, wurde in Tarawa/Kiribati ein mehrtägiger Tankstopp eingelegt, bei dem wir dann auch Freunde besuchten. Südlich von Tarawa näherten wir uns der tropischen Convergenzzone mit hohen Wolken , zeitweise Regen und Starkwinden, was dann bis Vanuatu anhielt. Anfang Juli 14 erreichten wir nach 2.200 sm ab Bikini Atoll Luganville im Norden von Vanuatu. wo wir einklarierten.

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