Orientierungskarte zum Reiseabschnitt (open map) »
Start nach Venezuela Insel Margarita. Dieser Kurs hält nur wenige Stunden, bis bei einem Gewittersturm eine Leine ins linke Ruder und den mitlaufenden Propeller kam. Alles blockiert. Mit einem Ruder (der Cat hat ja 2) und einem Prop und Kleinstbeseglung zum Steuern zurück nach Grenada. Um Mitternacht in einer Bucht vor Anker. Nächster Tag tauchen und Leinen entfernen, alles Unterwasser kontrollieren, und wieder geht es ab, dieses mal über die bezaubernde Insel Blanquilla (Venezuela), wo mir das Militär für ne Flasche Rum Aufenthalt gewährte, weiter bei Traumwetter nach Los Roques. Ein wunderschönes Naturschutzarchipel 100 sm vor der vvenezuelanischen Küste. Nach 2 schönen Wochen wird Kurs auf die nahe Vogelinsel Aves abgesetzt und dann Bonaire, der ersten der 3 ABC Inseln (Aruba, Bonaire, Curacao), den Niederländischen Antillen ausserhalb des Hurican Gürtels, wo unsere Freunde David und Karen, die wir aus den Bahamas kennen, uns besuchen, um mit uns nach Columbien zu segeln. Der Charme der Städte ist hier der niederländische Stil - bunt kitschig, wie eben so eine Zuckerbäckerstadt. Sonst ist es an Land nicht immer so spannend, aber die Unterwasserwelt grandios.
Da in Curacao lass ich auch meine deutsche 8 Personen DSB Rettungsinsel warten. Die erste Wartung nach Vorschrift nach 3 Jahren. Wir dürfen dabei sein, wenn sie geöffnet wird und sich aufbläst. Aber was ist das???? Sie bläst sich nicht auf. Irgendwie funktionieren die Ventile nicht. Neue Ventile werden eingebaut. Nachdem ich später auf der Boot in Düsseldorf die Bilder und Testberichte davon zeige, tauscht man mir die Insel in Panama aus. Will nicht daran denken, wenn ich sie gebraucht hätte. Es ist mit die teuerste Rettungsinsel auf dem deutschen Markt. Made in Germany. Inzwischen wird sie in China hergestellt, wie ich erfuhr.
Aruba ist mit Abstand die uninteressanteste der drei Inseln. Sehr bebaut mit Hotels, touristisch, aber zum Glück wenige da. Das Land karg und keinerlei Ausstrahlung. Da war Bonaire mit Salzgewinnung, den alten Sklavenhäuser, dem Naturpark im Norden doch schon in jeder Hinsicht um Klassen besser.
Nachts um 2 Uhr geht es Anker auf in Aruba in Richtung Columbien, fangen einige kleine Thunfische und gehen am 2. Tag abends in einer schönen Bucht in Columbien bei den 5 Fingern vor Anker. Nach 2 Tagen tragen uns die Segel vorbei an Santa Martha, wo man vom Schiff die hohen schneebedeckten Berge der Sierra Nevada de Santa Martha mit 5775 m Höhe sehen kann. Die einzigen schneebedeckten Berge der Tropen in der Welt von See aus sichtbar.
Barranquilla bleibt links liegen, nicht ein Ort, wo man als Yacht stoppen soll, falls man anschließend sein Schiff und Leben noch sein Eigen nennen will. Am nächsten Morgen sind wir in der Einfahrt zu Cartagena, wo Manfred, ein Deutscher Agent, uns einklariert. Nach einigen Tagen müssen David und Karen zurück in die USA. Ich erkunde die tolle Stadt Cartagena mit ihrer fantastisch renovierten Altstadt, Museen, das Umland und die berauschend netten Mädels mit großem Hunger auf Abzocke, wer sich darauf einlässt. Kenne Europäer, sind mit Yacht dahin gekommen, der Liebe verfallen, kurz darauf ohne was und ohne Schiff wieder abgereist oder leben jetzt dort in Armut. Für so was habe ich an Bord die großen Rattenfallen. Grins!
Wie hat da eine nette, gutaussehende Seglerin zu Birgit beim Sundowner gesagt, als ich spät zurück kam:
Wenn Du glaubst, dass ein Mann nicht flirten darf, nicht woanderst schnuppern darf, dann musst Du Dir einen Hund anschaffen, aber keinen Mann, aber selbst die musst Du an einer Hundekette anketten. Selbst mein Mann, den ich geliebt hatte, konnte die Finger nicht von anderen Frauen lassen, die schöner waren, oder anders, oder einen anderen Duft hatten, aber gestorben ist er in meinen Armen. Jetzt hat sie einen netten Neuen bei sich an Bord.
Na dann ist ja alles klar! Grins !! Mein alter Hauptschul Freund Walter würde mich jetzt „Chauvi“ nennen. Lach!!! « zurück | weiter »