Von Fijis nördlichster Insel Rotuma erreichen wir nach 3 Tagen in Richtung Norden, am 4.Dezember 2012 Funafuti die Hauptstadt von Tuvalu. Karte dazu Bild 1 und Weltkarte. 12000 Einwohner zählt das ganze Land. Trotz dieser geringen Einwohnerzahl gehört Tuvalu, nur 26 km2 klein, zu den Ländern mit der höchsten Bevölkerungsdichte.
Fischfang, Kopra Produktion (Kokosfleisch) , und als Seefahrer auf ausländischen , meist deutschen Schiffen, da es hier eine deutsche Seefahrer Schule gibt, sind die einzigen Einnahmequellen. Für die Vermarktung des Internetkürzels "tv" (Tuvalu) gab es mal einen Geldsegen von 50 Mio. Euro.
In Funafuti kann man schon manche Basics erwerben, Obst und Gemüse sind meist Mangelware und hier wenig gefragt. Der internationale Airport mit 3 Flügen in der Woche kann als Multifunktionsfeld auch für Sport und Feste genutzt werden. 30 min vor der Landung wird die Landebahn freigemacht, von der Feuerwehr kontrolliert, der Duty Free Shop in Form eines kleinen Anhängers in Position gebracht, Souvenir Zelte aufgebaut, Zoll und Immigration wandern die 80 m von der Verwaltung zur anderen Straßenseite ins Ankunftsterminal, und schon kann der zweimotorige Airplain aus Fiji landen.
In der Klinik arbeiten zwei Zahnärzte und zwei Hilfskräfte für die 12.000 Einwohner. Es gibt nur eine Grundversorgung. Zahnziehen oder mal eine einfache Füllung. Wer besseres möchte, muss nach Australien oder Neu Seeland fliegen. Das ist den 10 wohlhabenderen Familien vorbehalten. Auf den bis zu 500 km entfernten kleinen äußeren Inseln gibt es keine ärztliche Hilfe, nur eine Krankenschwester. Ein großes Problem ist nun die Müllentsorgung. Immer mehr kommt in Plastik-Verpackung. So werden die schmalen Inseln mit Müllbergen veredelt.
Nach gut einer Woche in Funafuti setzen wir Segel für eine Nachtfahrt zum Atoll Nukufetau, wo wir früh morgens ankamen. Eine neue Welt tut sich uns auf. Keine Müllberge, noch viel Tradition und Herzlichkeit. Alles liebevoll gepflegt. Schnell schließen wir Freundschaften, und schon am nächsten Tag beginnt meine Zahnbehandlung. Ein Service, den man hier noch nicht kannte. Für nicht mehr so mobile Personen gab es auch zahnärztliche Hausbesuche.
Etwa 500 Menschen leben hier. Der Ort ist in zwei Teile aufgeteilt, so dass jeden Tag der andere Teil Gemeindearbeit leistet und bei Festen beide Ortsteile in gegenseitigem Wettkampf stehen. Mühsam wird hier Taro (genutzt ähnlich wie Kartoffeln) und anderes angepflanzt. Der salzhaltige Boden macht es nicht einfach. Wasser wird vom Regen gesammelt. Ein großes Problem dürfte hier, wie für viele Inseln im Pacific, der ansteigende Meeresspiegel sein durch die abschmelzenden Pole, was diese flachen Atolle irgendwann überspülen wird. Wie auf allen Atollen der Südsee ist auch hier die Kirche dominant, zum Glück nicht so extrem wie in Tonga.
Da Weihnachtszeit ist, gibt es Feste, zu denen wir als einzige auswärtige Gäste geladen sind. Es ist schon toll zu erleben wie das abläuft ohne die typischen Touristen-Show. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft in den einzelnen Familien und der Umgang untereinander hat uns sehr berührt. Hilfsprogramme speziell für dieses Atoll gehen schon in Funafuti in dunkle Kassen, und es kommen nur Dinge an, die man in Funafuti nicht gebrauchen kann.
Zwei Wochen verbrachten wir hier und hatten fast 2/3 der Menschen, die hier waren, zahnärztlich behandelt. Einige Außenborder brachte ich wieder zum Laufen, Wasserpumpen repariert, und einem Generator wieder Leben eingehaucht. Dinge die die Menschen hier nicht selbst machen können. Immer wieder das gleiche Problem, man spendet Technik ohne Wartungs- und Reparaturkenntnisse.
Am 26.12.2012 dann Abschied zur nördlichsten Tuvalu Insel Nanumea, wo wir nach circa 200 sm am nächsten Tag ankamen. Die Passdurchfahrt in die Lagune hier gut betonnt, außen wartet eine kleine Fähre, um in etwa 200 Personen abzuholen, meist Priester mit ihren Familien, die hier schon seit einigen Wochen auf ihre Abfahrt warten, nachdem sie an einem kirchlichen Konzil teilgenommen hatten. Die Lagune ist gut geschützt und an Land eine prunkvolle Kirche nebst Nebengebäude für die 600 Seelen. Der Ort wirkt wohlhabender und viel moderner im Gegensatz zu Nukufetau. Hier kommen mehr Gelder an. Das Persönliche, die Herzlichkeit ist aber schon viel geringer. Auch hier werden Zähne repariert.
Schon nach vier Tagen nehmen wir Abschied am 31.12.2012. Neujahr sind wir auf See . Am 2. Januar überqueren wir den Äquator zur Nordhalbkugel, und am nächsten Morgen stehen wir bei Sonnenaufgang an der Riffpassage der Hauptinsel Tarawa von Kiribati.
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