22 Micronesien-Kosrae-Pohnpei / 22-134Previous | Home | Next |
Juntwo, 21 Jahre alt, kurz vor dem Sterben. Ihre Mutter heuerte zum Putzen bei mir an Bord im Hafen an.
Sie kam von einem kleinen, 1000 km entfernten Atoll nach Pohnpei zurück, um Ihrer Tochter beizustehen.
Am ersten Tag erzählte sie mir, dass ihre Tochter starke Schmerzen hat, aber man in Pohnpei für sie nichts
kann tun. Ich bat sie, am nächsten Tag ihre Tochter mitzubringen, und stellte fest, dass die Schmerzen von
Nieren kamen. Ich ging mit ihr ins Krankenhaus zur Feststellung der Blutwerte und Röntgenaufnahmen.
Sie hatte grosse Nierensteine, die sich schon durchdrückten und innere Blutungen verursachten. Nur eine
Bluttransfusion war möglich. Ich setzte alle Hebel in Bewegung für einen Operation kurz vor Neujahr und
telephonierte mit vielen mir bekannten Kliniken. George, der AU Konsul, brachte John, einen US Freund
auch in Pohnpei,der für die Adventist Kirche arbeitet. Er fand in den USA einen Platz für sie für eine
kostenlose OP. Sie hatte weder Reisepass noch sonstige Dokumente, mit Georges Hilfe erhielt ich schnell
Zugang zur US Botschaft. In 3 Tagen hatte ich ein Reisedokument ohne Pass. Kosten für einen einfach
Flug mit Begleitperson waren über 3000 USD. Ich bin in allen grösseren Geschäfte, bei Freunde und der
Embassy sammeln gegangen, den Rest legte ich selbst dazu. Am 11. Januar war dann der Flug, bei dem
man sie erst nicht mitfliegen lassen wollte, da der Arzt der United Fluglinie noch nicht das OK gegeben
hatte. Da bin ich dann im Flughafen, wo man so ein lautes Verhalten gar nicht kennt, ausgerastet und habe
so einen Aufstand gemacht, dass man sich dazu bequemt hat, in Hawai anzurufen. Die Gangway wurde
wieder angebracht, und sie konnte noch mitfliegen über Hawai nach LA. 2 Tage später wurde ihr eine
Niere entfernt, die andere Niere und Blase konnte von den Steinen befreit werden. 6 Wochen später kam
sie zurück nach Pohnpei und konnte weiter fürs Lehramt studieren. Nur eine Woche später und man hätte
sie nicht mehr retten können. Eines der Probleme: nur ca 20% sind krankenversichert ,der Rest stirbt
bei Krankheit.